„Auch wir haben eine Verantwortung…“ – Filmseminar zum NS-Propagandafilm „Jud Süß“ mit Schülerinnen und Schüler der EF, Q1 und Q2
Die Themen Fake-News und Propaganda sind so aktuell, wie selten zuvor. Das zeigen nicht nur Diskussionen im Internet, sondern auch nationale Berichterstattungen zum Krieg in der Ukraine. In Deutschland wird mit Propaganda aber vor allem die NS-Zeit (1933 - 1945) verbunden, in der durch Text, Ton und Film die Bevölkerung in ihrem Denken und Handeln immer wieder beeinflusst wurde. Die Durchsetzung von Antisemitismus und Holocaust war in gewissem Grad erst durch die geschickte Manipulation untermauert und unterstützt worden.
Anlässlich der Befreiung von Auschwitz wurde am Donnerstag, den 26. Januar 2023, im Antonianum eine medien-kritische Aufarbeitung der Propaganda im NS-Staat durchgeführt.
Die Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung hat den NS-Propagandafilm „Jud Süß“ zur Verfügung gestellt, der in einem Filmseminar den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe präsentiert und anschließend durch den Filmpädagogen Michael Kleinschmidt (Münster) medienkritisch dekonstruiert wurde. Der Film gehört zu den NS-Vorbehaltsfilmen, die heute nur noch mit entsprechender Aufarbeitung gezeigt werden. Anders als im Jahr 1940, wo die gesamte Schule in Geseke dazu verpflichtet war, den Film zu sehen, haben die Schülerinnen und Schüler mit kritischem Blick die Verführungsmittel sowie den enthaltenen Antisemitismus analysiert. Dabei wurde deutlich, wie geschickt und auf welche verschiedenen Weisen der NS-Film Geschichte verzerrt und für die eigenen Zwecke instrumentalisiert.
Eine Aufarbeitung dieses Films und seiner Methoden ist somit auch im Jahr 2023 noch von Bedeutung, um Schülerinnen und Schüler auf den Einfluss von Verführung und Fake News in der Gegenwart aufmerksam zu machen. Denn einmal mehr gilt nämlich auch hier, was eine Schülerin am Ende hervorgehoben hat: „Aus Geschichte sollten wir immer wieder lernen…“.
