„Schrecken und Terror in unmittelbarer Nähe“
Die Schülerinnen und Schüler besuchen die Gedenkstätte „Wewelsburg“ und informieren sich über das ehemalige Konzentrationslager „Niederhagen“
„Schrecklich, traurig, wütend oder auch geschockt.“ Diese und weitere Gefühle nannten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 in der vergangenen Woche, nachdem sie das Konzentrationslager Niederhagen und die ehemalige SS-Zentrale „Wewelsburg“ besucht hatten. In einer fünfstündigen Führung gewannen sie nicht nur einen Überblick über die Ausstellung, sondern wurden auch über die Nutzung der Wewelsburg als Zentrale der SS informiert. Dabei setzten sich die Fünfzehnjährigen intensiv mit erhaltenen Utensilien auseinander, die im Museum präsentiert wurden. Von alten Schulbüchern, Uniformen bis hin zu Symbolen konnten die jungen Historiker eine selbst gewählte Auswahl analysieren und unter die Lupe nehmen. Bei der Führung durch die Wewelsburg erlebten die Schülerinnen und Schüler schließlich selbst, wie die Architektur und Ausstattung der Räume auf die Menschen damals gewirkt haben müssen.
Zu den eindrücklichsten Erlebnissen zählte aber in jedem Fall der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Niederhagen. Nachdem zahlreiche Zeitzeugenberichte gehört wurden, konnte aus der Perspektive der Insassen das dortige Leben ansatzweise nachvollzogen werden. Dabei wurden die Klassen von einem starken Schneefall und bitterer Kälte überrascht. Zurecht betonte ein Schüler jedoch, wie es den Häftlingen ergangen sein muss, die in dünner Kleidung teilweise über eine Stunde zum Appell in der Kälte ausharren mussten.
Das Urteil der Jugendlichen am Ende war eindeutig. Vom Holocaust und den Konzentrationslagern im Unterricht zu hören oder zu lesen ist etwas anderes, als Gegenstände und den Ort zu besuchen, an dem sich Terror und Schrecken noch erahnen lassen.