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Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ als Solostück am Antonianum

Eine langsam zur Neige gehende Sanduhr, eine mittelalterliche Armbrust und eine Art Galgen mit zwei daran herunter baumelnden Helmen – das waren einige der wichtigsten Requisiten, die 140 Antonianer auf der zunächst nur spärlich beleuchteten Aulabühne vor Beginn der Vorstellung neugierig machten. 

Fast schon zur liebgewonnenen Tradition geworden, stand am 26. Juni 2018 ein kulturelles Highlight auf dem Programm der Mittelstufe: Aufgeführt für alle Achtklässler wurde Friedrich Schillers Klassiker „Wilhelm Tell“ –  allerdings in einer besonderen Version.  

Nachdem das Drama bereits im Deutschunterricht besprochen wurde, brachte der aus der Nähe von Limburg stammende Schauspieler Ekkehard Voigt den Klassiker als Ein-Mann-Stück auf die Bühne. Alle wichtigen Figuren des Stücks spielte der Schauspieler selbst. Der offizielle Titel der Inszenierung lautete deshalb auch „Wilhelm Tell - eine dramatische Geschichte von und über Friedrich Schiller“. 

Zu Beginn der vierten Unterrichtsstunde begann das Stück mit Voigt, der in der Rolle eines kleinen Weimarer Jungen die Rahmengeschichte seines Stücks erzählte: Schiller, der spürt, dass er nicht mehr lange zu leben hat, schreibt im Wettlauf gegen die Zeit sein größtes Werk. Dann schlüpfte Voigt in die verschiedensten Rollen aus Schillers großen Freiheitsdrama: Als Tells Sohn Walter stellte er sich fröhlich hüpfend und selbstbewusst dem Apfelschuss, als Tells enttäuschte und mit einer bunten Samtkappe behütete Gattin Hedwig, bat er/sie ihren Mann, sie nicht allein zu lassen und als Tell selbst rettete der den fliehenden Baumgarten und schoss seinen Pfeil auf den tyrannischen Vogt Gessler. Während der Vorstellung blieb das Publikum nicht „verschont“: Immer wieder stürmte der Solo-Schauspieler in den Zuschauerraum, um einzelne Schülerinnen und Schüler anzusprechen, Aufgaben an sie zu verteilen oder das gesamte Publikum zum Mitmachen aufzufordern,  z.B. bei der Szene auf dem Altorfer Marktplatz, wo alle Beteiligten aufstanden und lautstark versuchten, die Gefangennahme Tells zu verhindern. Das überwiegende Fazit der Achtklässler jedenfalls fiel durchaus positiv aus: So ungewöhnlich und packend hatte man Schillers Stück zuvor noch nicht gesehen.

Nach einer kurzen Pause stand der Schauspieler dem Publikum in der 5. Stunde für Fragen zur Verfügung. Anfangs noch etwas schüchtern, trauten sich einige Schülerinnen und Schüler im Laufe der Zeit, die Inszenierung zu hinterfragen und zu kommentieren. Die von Voigt aufgeworfene Frage, ob Tell richtig handelt, wenn der den Tyrannen Gessler mit der Armbrust erschießt, bildete einen gelungenen Abschluss und zeigte die immer noch vorhandene Aktualität von Schillers Klassiker. 

 

 

 

 

 

 

 

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