MINT-Berichte

Drei Tage in Bochum - “Jugend forscht” Landeswettbewerb NRW 2023

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Preise für Innovation, unzählige Reden und angespannte Teilnehmer – nein, wir befinden uns nicht bei den Oscars, sondern bei der Preisverleihung des „Jugend forscht“ Landeswettbewerbes NRW 2023. Ich war am 29.03.2023 eine der Jungforscher*innen, die sich in eben dieser doch recht außergewöhnlichen Situation befand. Als solche möchte ich von meiner Erfahrung berichten und hoffe eventuell auch einige interessierte Nachwuchsforscher für diesen Wettbewerb begeistern zu können.

Erlauben Sie mir etwas Kontext zu geben, bevor ich mich dem Landeswettbewerb selbst widme:

Um an dem Landeswettbewerb teilnehmen zu dürfen, musste ich mich zuerst Mitte März auf dem Regionalwettbewerb in Paderborn behaupten. Mit meinem halbjährigen Forschungsprojekt zu der nachhaltigen Erzeugung von Wasserstoff aus Luftfeuchtigkeit gelang mir dies mit dem Erhalt des ersten Preises in der Chemie (für weitere Details zu dem Regionalwettbewerb: Antonianer*innen präsentieren erfolgreich ihre Jugend forscht Projekte (antonianum.de)).

Nachdem mir somit zu meiner großen Freude die Qualifikation geglückt war, galt es bereits zwei Wochen später die Koffer zu packen und sich nach Bochum aufzumachen. Dort wurde der dreitätige Landeswettbewerb von der Ruhr-Universität Bochum organisiert und im Alfried Krupp-Schülerlabor vor Ort durchgeführt. Insgesamt 48 Projekte traten in sieben verschiedenen Kategorien an. Als ich am 27.03. ankam und zum ersten Mal die Ausstellungsfläche sah, bauten an allen Ständen Jungforscher*innen bereits eifrig ihre Projekte auf und hingen Plakate an die Stellwände. Da ich im Fachbereich Chemie teilnahm, gab es auch einige Experimente zu bestaunen. Um mich herum wurden z.B. vor Ort Kristalle gezüchtet, sowie weitere Versuche und Messgeräte aufgebaut. Man wusste kaum, wohin man zuerst schauen sollte.

In Verbindung damit kommen wir zu einer meiner Lieblingskomponenten des Wettbewerbs: dem sozialen Aspekt. Während das anfängliche Aufbauen noch in relativer Stille erfolgte, konnten nachmittags bereits erste Kontakte geknüpft werden. Einige Teilnehmer präsentierten sogar schon auf Nachfrage anderen Teilnehmern ihre Projekte, wobei diese Vorstellungen teils schnell in wissenschaftlichen Diskussionen endeten. Weitere Gespräche über diverse Themen waren danach auch noch bei einem gemeinsamen Abendessen in lockerer Atmosphäre möglich.

Am zweiten Tag war die Atmosphäre dagegen bereits deutlich angespannter, denn es war Zeit für die Jury-Gespräche. Zur Erklärung: In diesen Gesprächen präsentieren die Jungforscher*innen für ungefähr 10 Minuten das Projekt, bevor die Fachjury einige Fragen zu dem Präsentierten stellt. Zwar hatte die Jury zuvor bereits die jeweiligen schriftlichen Arbeiten gelesen und sich ein Bild von dem Projekt gemacht, jedoch galt es nun die Jury in dieser kurzen Zeit endgültig von der eigenen teils jahrelangen Forschung zu überzeugen. Währenddessen konnten sich die übrigen Teilnehmer auf dem „Markt der Möglichkeiten“ umschauen und Informationen über verschiedene MINT-Branchen erhalten.

Nach dem Absolvieren der Jury-Gespräche folgte dann für den restlichen Tag Anspannung und Nervosität, schließlich wurden die Ergebnisse selbst erst am darauffolgenden Tag in der zuvor erwähnten Preisverleihung bekanntgegeben.  Eine Entspannung war trotzdem abends mit dem Besuch des Planetariums möglich. Dort konnte man sich mit den Liedern der Band Queen und den projizierten animierten Umgebungen ablenken.

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, denn vormittags wurde uns eine Führung durch die RESOLV-Labore geboten, im Laufe welcher wir einen Einblick in verschiedene Messverfahren und Forschungsprojekte erhielten. Danach wurden die Tore des Alfried Krupp-Schülerlabors für die Öffentlichkeit geöffnet. Neben Projektbetreuenden und Eltern waren somit auch alle anderen interessierten Besucher willkommen. In diesen zwei Stunden präsentierte ich mein Projekt beinahe ununterbrochen und war oft überrascht, wie interessiert und neugierig viele der Zuhörer waren. Nicht wenige von ihnen konnten mir durch ihre Fragen wichtigen Input geben, auf Basis dessen ich in der Zukunft weiterforschen und mein Projekt verbessern werde.

Und somit kommen wir wieder zum Anfang zurück: Der Preisverleihung im Audimax der Ruhr-Universität Bochum. Die Anspannung war allgegenwärtig, das Gebäude selbst fast überwältigend in Größe. Nach und nach wurden die Fachbereiche aufgerufen und die Preise vergeben, alles dabei von Buchgutscheinen bis zum Einzug in den Bundeswettbewerb. Als endlich der Fachbereich Chemie aufgerufen wurde, war meine Aufregung kaum noch auszuhalten. Das letztendliche Ergebnis selbst überwältigte mich und ich konnte es zuerst gar nicht richtig realisieren: einen zweiten Preis in der Chemie, den Sonderpreis „Wasserstoff, Brennstoffzelle und batterieelektrische Antriebe“ und ein Forschungspraktikum am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. 

Dies ist einer der Aspekte, der mich im Laufe der Jahre dazu motiviert hat, mittlerweile insgesamt fünfmal an Jugend forscht teilzunehmen: die entstehenden Kontakte und Möglichkeiten. Bei keinem anderen Wettbewerb erhält man als Schülerin solch einen detaillierten Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten außerhalb des Schulunterrichtes. 

Während sich meine Schulzeit als Abiturientin somit dem Ende zuneigt und das Studium am Horizont steht, kann ich allen MINT-interessierten Schüler*innen nur dazu raten, solche Möglichkeiten wahrzunehmen. 

Ich bedanke mich in diesem Zusammenhang bei meiner Projektbetreuerin Frau Dr. Rikus, der gesamten Chemie-Fachschaft des Antonianum, sowie der Universität Paderborn für die Unterstützung bei der Erarbeitung meines Projektes.

Bei Interesse meldet euch für weitere Informationen über Jugend forscht bei Herrn Dr. Mahrt oder Frau Winzenick und traut euch eure MINT-Lehrer als fachkundige Betreuer anzufragen.

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