JuniorAkademie 2024 – Ein Erfahrungsbericht
Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit, an einer Juniorakademie teilzunehmen. Das Land NRW veranstaltet diese zweiwöchigen Ferienkurse jedes Jahr und ich nahm in Essen am Psychologie-Kurs teil. Bewerben können sich Acht- und Neunklässler mit einem Motivationsschreiben. Wie jedes Jahr wurden die besten Bewerber angenommen und für 10 Tage am Ferienende in einer Art Jugendherberge untergebracht.
Als ich dort eintraf, fanden wir Jugendlichen aus ganz NRW uns erstmal auf dem weitläufigen Gelände zurecht, bevor es eine kurze Infoveranstaltung über den Ablauf der Akademie und die Vorstellung der Kursleiter gab. Ich teilte mein Zimmer mit zwei Teilnehmern des KI-Kurses, die im Nebengebäude ihren Kurs hatten. Sie beschäftigten sich mit dem Programmieren und den ethischen Fragen um KI, während sich ein weiterer Kurs dem Klimawandel widmete. Wir Psychologen haben uns mit den Teilaspekten der Psychologie wie Persönlichkeit, Störungen, Verhalten und Neurologie auseinandergesetzt. Die Tage in der Akademie waren grundsätzlich immer gleich strukturiert:
Nach dem Frühstück ging es direkt in den Kurs, der aus je 8 Teilnehmern von jedem Geschlecht und den zwei qualifizierten Kursleitern (bei mir zwei berufsmäßige Psychologen) bestand. Die machten erstmal den Vormittag Kursprogramm.
Das war im Prinzip Unterricht, bei dem es den ganzen Tag um das eine Thema ging, das man sich im Vorfeld ausgesucht hatte. Am Nachmittag hatten wir etwas freie Zeit, in der wir im Chor singen oder Sport treiben konnten, bis es dann mit dem Kurs weiterging. Die Kursteilnehmer boten abends kursübergreifende Angebote an, bei denen wir uns gegenseitig irgendwelche Dinge beigebracht oder sonst etwas veranstaltet haben. Außerdem gab es am Abend ein Orchester, bei dem wir mit den selbst mitgebrachten Instrumenten dann Stücke für die Abschlussfeier geprobt haben.
In der kurzen Zeit sind viele enge Freundschaften entstanden und wir sind zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen. Mitte September haben wir uns in Köln erneut getroffen und bis jetzt verging kein Tag, an dem wir uns nicht geschrieben haben. Anfangs mussten wir uns erst noch kennenlernen, aber schon nach ein paar Tagen haben wir uns auf jeden einzelnen Teilnehmer und Programmpunkt gefreut. Es war eine wirklich lockere Atmosphäre, die Kursleiter und Teilnehmer wurden schnell zu Freunden und ich habe viele neue und unvergessliche Erfahrungen gemacht. Wir hatten zwei Karaokeabende, haben zusammen die verschiedensten Sportarten ausgeübt und nachts auch so Einiges erlebt.
Während wir unsere Zeit in der Akademie genossen haben, hielt auch die sogenannte musische Gesellschaft im gleichen Jugendhaus ein Treffen ab. Das ist eine Gruppe von Leuten, die sich trafen, um gemeinsam zu tanzen und zu musizieren. Dabei haben wir ihre Bräuche übernommen und sie auch nach dem Abreisen der Gesellschaft fortgeführt. Bei der Abschlussfeier haben wir in Anwesenheit der Bildungsministerin des Landes NRW nach den musikalischen Einlagen des Orchesters und einer Präsentation der Kurse den traditionellen englischen Kontratanz aufgeführt. Um der Tradition gerecht zu werden, habe ich im Anschluss ein englisches Gedicht vorgetragen und dem Publikum die Hintergründe nähergebracht.
In der Juniorakademie habe ich neue Freunde gefunden, viele Erfahrungen gemacht und bin als Mensch gewachsen. Natürlich habe ich auch mein Wissen zur Psychologie erweitert und vertieft. Alles in allem habe ich, nach dem Motto der Juniorakademie, meinen „Horizont erweitert“. Es war einfach eine unglaubliche Zeit und ich kann jedem empfehlen, sich bei der Juniorakademie zu bewerben. Es lohnt sich.
Marlon Reißig