Fahrten & Schüleraustausch

Mein Abenteuer in Indiana, USA

Melanie Gerling ist Schülerin des Abiturjahrgangs 2012. Das 11. Schuljahr (2009/2010) hat sie als Auslandsjahr in Amerika verbracht, vermittelt von der Organisation“ international experience“. Hier ihr Bericht:

Mein Abenteuer in Indiana, USA
 
Als es nach einem Jahr Vorbereitung am 1.August 2009 endlich in Richtung USA ging, konnte ich mir noch nicht so wirklich vorstellen, dass dies  mein Leben für immer verändern wird. Der Abschied von meiner Familie ging schnell, wir waren ein bisschen spät dran. Ich flog mit einem anderen Austauschschüler von meiner Organisation (international experience) in Richtung Indianapolis über Chicago geflogen, wo wir nach 10 langen Flugstunden auch endlich todmüde ankamen. Der Empfang war total herzlich, ich war aber zu müde um irgendetwas anderes zu realisieren. Am nächsten Tag ging es dann sofort los: Es war ein Montag, und Zeit für die „summer 2-a-days“ von meinem Fußballteam. Das hieß für mich, jeden Tag um 5:15 aufstehen und ab zum Konditionstraining. Außerdem haben wir nachmittags von 17-19 Uhr am Ball gearbeitet. Indiana im August ist jeden Tag ungefähr 30°C warm und hat eine  Luftfeuchtigkeit von ca. 90%, da läuft der Schweiß und nur so … . Naja, das Fußballteam war total lustig und so litten wir alle zusammen, bis 2 Wochen später die Schule anfing.
Die Schule war total einfach für mich, in Englisch mussten wir Wörter in Singular und Plural unterscheiden, und ansonsten haben wir Filme geguckt. In Mathe haben wir angefangen, x² zu zeichnen (nachdem ich dann einmal eingeschlafen war,  weil’s so langweilig war, hab ich dann gewechselt), und in meiner Spanischklasse waren nur Mexikaner, ich war die einzige Weiße.
In Lafayette ist jeder 5te Einwohner  Spanisch und 30% sind entweder schwarz oder asiatisch. Jefferson High School lag war so etwas wie die „Stadtschule“ , also ging die gesamte schwarze Bevölkerung zu meiner Schule… und dementsprechend war unser Basketballteam
 ziemlich gut ; ) , aber dazu später mehr.
Ende August/ Anfang September konnte ich dann zu ersten Mal mehr von den Staaten sehen als nur Indiana. Von iE machten wir einen Ausflug nach Detroit, Michigan, wo ich meinen Reisepass nicht dabei hatte und wir nach Kanada fuhren… Der Wiedereintritt in die USA war ein kleines Erlebnis, aber dank eines freundlichen Zollbeamten habe ich es dann doch geschafft. Außerdem haben wir uns noch ein Footballspiel angeguckt.
Mit meiner Familie bin ich nach Boston geflogen, wo wir Familienfreunde besuchten und uns Harvard University und Boston University angeguckt haben. Anschließend haben wir den Rest des Wochenendes an einem wunderschönen See in Maine verbracht. Wir sind Wasserski gefahren und haben getubt, und ich hab meinen Lieblingsstaat gefunden J, auch wenn ich bis dahin nur in ungefähr fünf Staaten gewesen war.
Die Zeit verging schnell und es war Halloween. Und dann Thanksgiving. Ich konnte kaum glauben, dass ich schon seit 4 Monaten da war und dass die Fußballsaison schon vorbei war. Zeit für was Neues. Nach einem großen Thanksgiving dinner, traditionell mit Kartoffelpüree, Truthahn, Bohnen, Cranberries und Kürbispastete (Pumpkin Pie), waren alle bereit für Black Friday. Am „schwarzen Freitag“ geht es los mit den Sales für Weihnachten. Ganz Amerika stürmt die Malls um 3 Uhr morgens, die Geschäfte öffnen um 5, und man steht für 2 Uhr im eiskalten
Novemberwetter, nur um die besten Schnäppchen zu ergattern. Ich hab nur staunend geguckt, ich hab noch nie so viele Leute auf einmal in einer Mall gesehen..
Als ich mit Fußball fertig war, suchte ich mir etwas Neues aus: Cheerleading. Das war eigentlich voll cool und so hatte ich noch vor den Weihnachtsferien mein erstes Basketballspiel, wo wir gecheert haben. Ich konnte noch nicht wirklich viel, und so kam ich mir eher wie ein Idiot vor, aber es war sowieso ein Auswärtsspiel, also waren da nicht so viele zum Gucken… war vielleicht auch besser so.
Vor Weihnachten sind wir dann nach Washington DC gefahren und haben uns die Stadt angeguckt. Es herrschte das größte Schneechaos seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, und so waren die Highways leer und verschneit, aber wir mussten das Auto zu unseren Bekannten schieben. Naja, bei 7ft Neuschnee (ca 2m) ist das ja auch kein Wunder. Nach 3 Tagen in DC ging es  dann weiter zum Skifahren nach Snowshoe, West Virgina. Dort lag auch eine Menge Schnee, und außerdem lag das auch mitten im Nirgendwo. Wir sind ungefähr 3 Stunden mitten durch die Pampa gefahren und hatten alle Hoffnungen aufgegeben, bis wir in einem Kaff gefragt haben und erfuhren,  dass wir noch 1 Stunde  weiterfahren müssen. Naja, war ja auch nur für einen Tag, und an Heiligabend sind wir dann wieder zurückgefahren und haben abends bei meiner Grandma mit der ganzen Familie gefeiert. Dann ging`s endlich nach Hause, nach Lafayette, und am nächsten Morgen haben wir dann Bescherung gemacht….
Am 26.12. bin ich direkt wieder losgefahren, diesmal nach New York mit meinen Freundinnen. Wir waren alle voll aufgeregt, schließlich wart es New York!!! Nach 2 Tagen Sightseeing und Shoppen ging `s dann weiter nach Washington DC. Mal wieder. Eigentlich hatte ich den Trip nur wegen NY gebucht, auf DC hatte ich nicht wirklich Lust, da war ich ja schon gewesen. NY war auch mega cool, aber ich konnte ja nicht wissen, dass meine Mama und meine Schwester kommen und mich besuchen und wir dann nochmal nach NY fahren… Aber egal.
Als dann das 2. Semester anfing, hatte ich dann nur noch ein zu tun: Cheerleading. Teilweise vier Mal die Woche hatte ich irgendwelche Spiele, und ob auswärts oder daheim, ich war immer erst um 10 oder sogar später zu Hause. Es hat mich spätestens nach der zweiten Woche total genervt, denn an den Abenden, an denen  ich kein Spiel hatte, hatte ich Training. Aber die Heimspiele von den Jungen habe ich geliebt, die ganze Schule ist immer gekommen und hat angefeuert, und das war einfach total wie im Film. Unser Team war auch ziemlich gut, und so war die Stimmung immer der Hammer!
Ende Februar bin ich dann mit meiner Organisation nach Orlando, Florida gefahren. Das war sowieso der lustigste Trip im ganzen Jahr. Wir sind nach Disney ins Magic Kingdom und ins Epcot Center gefahren, haben geshoppt in einer riesigen Outletmall und sind in den Wasserpark gefahren. Wir hatten total viel Spaß mit unserer Koordinatorin und ca. 15 Austauschschülern. Es war echt cool, und alle waren total traurig, als wir wieder zurückmussten… was ich da noch nicht wusste ist, dass ich zur Spring Break wiederkommen würde.
Spring Break war ja auch schon 4 Wochen später. Eigentlich wollte ich nirgendwo hinfahren, aber es hat sich dann ergeben, dass ich mit Katrin, einer anderenSchülerin  aus Deutschland, und ihrer Familie nach Fort Myers, Florida fahren konnte. Auf dem Weg dahin hatten wir schon den ersten Spaß: ein Stau mitten auf dem Highway in Georgia. Alles stand still für eine halbe Stunde, und wir stiegen aus, andere spielten Football und Badminton im Graben. Es war nur kurz, und alle fanden es noch lustig, es ging ja bald weiter. Irgendwann sind wir dann auch angekommen, und es wurde eine tolle Spring Break, wenn auch das Wetter erst nicht so mitspielen wollte und es nicht wirklich warm war. Als wir dann aber nach Bush Gardens und zum Daytona Beach gefahren  sind, haben wir dann tolles Wetter gehabt. Nach ein paar Tagen fuhren wir dann wieder zurück, diesmal auch ohne Staus! Auf dem Weg nach Hause konnte ich mich auf meine Mama und meine Schwester freuen, die mich besuchen kamen! Die Freude war groß, schließlich hatte ich die beiden seit ca. 8 Monaten nicht mehr gesehen. Am nächsten Tag sind wir auch zusammen nach New York gefahren. Wir hatten mega viel Spaß, nicht zuletzt wegen dem tollen Wetter – Hitzerekord lässt grüßen! Und so standen ausgiebieges Sightseeing, Pause im Central Park und Leute begucken auf dem Times Square auf dem Programm. Die Zeit verging schnell und bald mussten wir zurück , mein Besuch ist wieder nach Deutschland geflogen.
Doch für mich ging es aber weiter, bald stand Prom vor der Tür, das ist der Abschlussball an den High Schools und wie immer, die Amis übertreiben: Es gibt Listen in den Geschäften, damit ja keiner das gleiche Kleid trägt, und die Leute kommen in Limos und so… naja, aber es war einigermaßen lustig und so richtig amerikanisch!
Die letzten beiden Monate in der Schule habe ich dann Softball gespielt – Baseball für Mädchen! Das war auch eigentlich voll der coole Sport, nur die Saison war viel zu kurz. Wie immer hatten wir 5x die Woche Training und, weil die Saison so kurz war,  auch 4x die Woche ein Spiel… und Softballspiele können ganz schön lang werden!!
Die Schule war schon Ende Mai vorbei, und eine Woche später gabs dann die offizielle Zeugnisvergabe der Seniors, die Abschlussklasse. Auch typisch amerikanisch, mit diesen komischen Roben, bei uns in den Schulfarben rot/schwarz, und mit der Melodie im Hintergrund, dem Kappenwerfen, usw.  . Man sieht das ja manchmal in Filmen und das ist echt genauso.
Zwei Wochen später ging`s für mich schon in die letzte Woche. Ich hatte mich schon von einigen Freunden verabschiedet, und auch schon angefangen, mein Zimmer auszusortieren, aber ich konnte mich irgendwie nicht wirklich motivieren. Außerdem bin ich ja noch nach Kalifornien gefahren…
Das war auch ein Abenteuer für sich, denn nachdem wir am Flughafen angekommen waren, stellte sich heraus, dass unser Flug Verspätung hatte. Geplant war, dass wir über Detroit nach Salt Lake City und später nach San Jose, CA fliegen sollten. Aber nach viel Stress wurden wir 3x durch den Flughafen gejagt, und haben schließlich 3 Plätze in einer Maschine nach Dallas bekommen, von wo wir nach LA und später nach San Jose geflogen sind. Meine Schwester durfte sogar 1. Klasse fliegen! Am nächsten Tag in San Francisco war dann Sightseeing und shoppen angesagt, und beim Mittagessen durfte das erste Spiel der Deutschen dann auch nicht fehlen, das live auf ESPN übertragen wurde. Abends ging`s dann noch in einen Redwood Park, wo wir uns die größten Bäume der Welt angesehen haben, und nachher noch an den Strand. Am nächsten Tag sind meine Schwester und ich in eine Mall gefahren, während unser Vater gearbeitet hat. (Er musste an der Uni in San Francisco eine Rede geben). 
Als wir wieder nach Hause geflogen waren, hatte ich nur noch 4 Tage, also hieß es Koffer packen. Das stellte sich auch nicht als einfach heraus, ich hatte viel zu viele neue Klamotten über das Jahr angesammelt, und dazu kamen all die Souvenirs, und natürlich konnte ich mich auch von nichts trennen.   Meine beiden Schwestern haben mir dann geholfen, und an meinem letzten Abend nach dem Abschiedsdinner haben wir das alles soweit eingepackt gekriegt.
Am nächsten Tag ging`s zum Flughafen. Der eine Koffer stellte sich dann doch als ein bisschen zu schwer heraus, und wir mussten den nochmal öffnen. Natürlich hatten wir alles vorsorglich mit Klebeband umwickelt, was es nicht gerade einfacher machte… dann war der Abschied an der Reihe. Auf den Anzeigetafeln zeigten sie meinen Flug nach Chicago als pünktlich an, aber verabschieden wollte ich mich nicht. Verabschieden von 4 Personen, die zu meiner Familie geworden sind, bei denen ich 10 Monate gewohnt habe, und die alles für mich gemacht haben. Und ich wusste nicht, wann ich sie wiedersehen werde. Nach vielen Tränen wurden die letzten Fotos gemacht, und dann ging es für mich los. Als ich aber am Gate ankam, war da kein Flugzeug und auch keiner, der mir hätte sagen können, was denn jetzt los ist. Später erfuhr ich, dass mein Flugzeug noch in Chicago war, wo anscheinend ein schweres Unwetter herrschte, und auch nicht so schnell da losfliegen könnte. Na super,  dachte ich mir, und rief meine Koordinatorin und meine Familie an. Fünf Stunden später saß ich immer noch in Indianapolis mit keiner Aussicht, bald oder am nächsten Tag irgendwie wegzufliegen, denn der Sturm war zwar von Chicago weg, aber er kam nach Indy, und für den nächsten Tag war schon alles ausgebucht. Also musste ich wieder zurück in die Gastfamilie, was mich in dem Moment zwar mega freute,  aber es den Abschied dann letztendlich doch nicht einfacher gemacht hat. Am Sonntag ging es dann endgültig nach Hause, nachdem ich am Samstag den Tag noch einmal mit meiner Familie verbracht hatte. 
Wenn ich jetzt auf das Jahr zurückblicke, sehe ich eigentlich nur positive Erfahrungen. Heimweh hatte ich praktisch nie, höchstens jetzt wo ich zurück bin, hat man Heimweh nach „Hause“. Ich habe viele neue Freunde getroffen, die ich nie wieder vergessen werde und die dieses Jahr zum schönsten meines Lebens gemacht haben. Außerdem habe ich Einblicke in eine neue Kultur bekommen, von der ich jetzt sagen kann, dass es meine 2te Heimat geworden ist , in die ich immer wieder zurückkehren kann und sagen kann, dass ich zuhause bin. Ich kann nur jedem empfehlen, dem sich so eine Gelegenheit bietet, diese auch wahrzunehmen und die Herausforderung anzunehmen!

 

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